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Die WM Finale 1994, 1998, 2002, 2006 & 2010

Veröffentlicht: Freitag, 11. Juli 2014 um 17:26 Uhr

Am kommenden Sonntag kommt es im WM-Finale 2014 zum Duell Deutschland gegen Argentinien! Es geht um den vierten Stern auf dem DFB-Trikot, um den Weltmeistertitel, der erste seit 1990! Wir haben uns die letzten WM-Finale angeschaut und uns an spannende Fußballstunden zurück erinnert. Deutschland war nur 2002 im Finale und verlor gegen Brasilien. Dieses Jahr wollen Jogis Jungs es besser machen.

WM Finale 2010: Niederlande – Spanien 0:1 n. V.
WM Finale 2006: Italien – Frankreich 6:4 n.E.
WM Finale 2002: Deutschland – Brasilien 0:2
WM Finale 1998: Brasilien – Frankreich 0:3
WM-Finale 1994: Brasilien – Italien 3:2 n. E.

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Bildquelle: adidas Presse

WM Finale 2010: Niederlande – Spanien 0:1 n. V.

wm2010Die Niederlande spielte wieder mit ihren beiden im Halbfinale gesperrten Spielern van der Wiel und de Jong in der Startelf und traten damit mit einem 4-2-3-1 in Bestbesetzung an. Spanien-Coach del Bosque setzte auf die gleiche Elf, die Deutschland im Halbfinale besiegte. Pedro wieder auf rechts und Torres ganz weit außen – auf der Bank.

Eine erste Halbzeit zum Vergessen. Oranje begegnete dem „Ticitaca“ der Spanier mit physischer Präsenz an der Grenze zur Körperverletzung. Van Bommel nahm Xavi fast in Manndeckung. De Jong kümmerte sich um Iniesta, wenn der sich im Zentrum rumtrieb. Insgesamt stand Hollands Mittelfeld sehr eng und verschob eindrucksvoll schnell.

Spanien war 20 Minuten lang spielerisch überlegen, ließ sich dann aber von der harten Gangart beeindrucken und verlor sich in vielen nickelig geführten Zweikämpfen. Insgesamt wirkte das Spiel der Iberer nicht so leichtfüßig wie noch gegen Deutschland. Pedro zog zu oft in die Mitte, wo es sowieso schon eng war. Die rechte Seite der Spanier verwaiste hingegen. Diesen Umstand änderte del Bosque erst nach einer Stunde, als er Navas brachte. Die Angriffsbemühungen der Niederländer verliefen dagegen immer gleich. Mit einem flachen Zuspiel wurde einer der drei offensiven Mittelfeldspieler hinter der spanischen Doppelsechs gesucht, der Angespielte legte dann auf die nachrückenden Kollegen ab. Spanien stand aber defensiv stets sicher und engmaschig – die Niederlande brachte so kaum eine Kombination über mehrere Stationen zustande.

Robben probierte es mehrfach mit seinem bekannten Trick, kam aber nur zweimal durch. Auch als Sneijder einmal einen Traumpass spielte, fand Robben seinen Meister in Casillas. Spaniens Spiel gewann erst nach der Einwechslung von Navas wieder an Struktur, weil dieser den rechten Flügel hielt und die Oranje-Abwehr so etwas auseinander zog. Bis zum Ablauf der regulären Spielzeit hätten beide Mannschaften das Spiel entscheiden können.
In der Verlängerung stellten beide Teams dann auf 4-1-4-1 um und drängten auf die Entscheidung. Während van der Vaart jedoch wirkungslos blieb, stellten die Spanier durch eine Hereinnahme von Cesc Fabregas endlich wieder vermehrt Überzahl in der Oranje-Hälfte her. Nicht durch Zufall gab Fabregas dann auch den entscheidenden Pass zum Siegtor durch Iniesta.

Aufstellungen beider Teams WM Finale 2010:

Niederlande:
1 Stekelenburg – 2 van der Wiel, 3 Heitinga, 4 Mathijsen , 5 van Bronckhors – 6 van Bommel, 8 de Jong – 11 Robben, 10 Sneijder, 7 Kuyt – 9 van Persie

Spanien:
1 Casillas – 15 Sergio Ramos, 3 Piqué, 5 Puyol, 11 Capdevila – 16 Busquets, 14 Xabi Alonso- 6 Iniesta, 8 Xavi, 18 Pedro – 7 Villa

Schiedsrichter:
Webb (England)

WM Finale 2006: Italien – Frankreich 6:4 n.E.

wm2006Fünf Tage nach dem 2:0-Erfolg über den WM-Dritten Deutschland ließ Marcello Lippi in seinem 29. Länderspiel als Italiens Coach seine Elf erstmals in unveränderter Formation beginnen. Und obwohl beide Teams wie fast immer nur mit einer Sturmspitze agierten, entwickelte sich bei sommerlichen Temperaturen von 28 Grad statt des befürchteten taktischen Abtastens zunächst eine tempogeladene, später dann aber doch eine recht ereignisarme Partie. Gleich der erste gefährliche Angriff ganz in weiß gekleideten Franzosen führte zum Strafstoß, den Materazzi an Florent Malouda verursachte.

Zidane nutzte die Chance im letzten Spiel als Profi zu einem spektakulären Treffer: Sein lässiger Schlenzer prallte von der Lattenunterkante nach unten, aber klar hinter der Linie, auf. Damit ist die französische Fußball-Ikone nach Pele, Vava und Paul Breitner der vierte Spieler, der in zwei WM-Endspielen als Torschütze in Erscheinung trat. Er beendete damit zugleich die Serie von Keeper Gianluigi Buffon, der nach 460 Minuten erstmals wieder hinter sich greifen musste. Die Italiener hatten zunächst Glück, dass Materazzi Sagnols Schuss ans Außennetz lenkte, steckten danach aber den ersten Rückstand bei dieser WM cool weg. Und ausgerechnet Materazzi machte seinen Fehler wett, als er Andrea Pirlos Eckball zum Ausgleich einköpfte. Es war das zweite Turnier-Tor des Nesta-Vertreters.

Danach beruhigte sich das Match wieder, der Spielfluss ging etwas verloren. Das lag auch daran, dass die Spielmacher Zidane und auf der anderen Seite Francesco Totti von ihren Gegenspielern wirkungsvoll bekämpft wurden. Die aggressiveren Italiener blieben aber vor allem bei Standards gefährlich: So hatte erneut nach einer Pirlo-Ecke Luca Toni das 2:1 auf dem Kopf, doch der Stürmer traf nur die Latte. Nach dem Wiederanpfiff drückten aber seine Landsleute deutlich mehr aufs Tempo und stellten die von Fabio Cannavaro in dessen 100. Länderspiel organisierte Hintermannschaft durch Thierry Henry nach Sololäufen drei Mal vor Probleme. Auch Zidane riss das Spiel wieder mehr an sich.

Dagegen wurde Totti von Claude Makelele total abgemeldet, so dass Lippi den Star nach gut einer Stunde sogar gegen Vicenzo Iaquinta auswechselte. Immerhin setzte nun der starke Pirlo ab und zu Akzente. Sein 30-Meter-Freistoß – Italiens erste nennenswerte Chance nach der Pause -, strich nur knapp am Gehäuse von Fabien Barthez vorbei. Bei den Italienern machte sich der Kräfteverschleiß aus dem Deutschland-Spiel bemerkbar, doch ihnen blieb die Verlängerung erneut nicht erspart.
Nach einem verschossenen Elfmeter von David Trezeguet war die Partie entschieden. Italiens vier Schützen trafen alle sicher. Die 69.000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion feierten das Team um den Kapitän Cannavaro.

Aufstellungen beider Teams WM Finale 2006:

Italien:
Buffon – Zambrotta, Cannavaro, Materazzi, Grosso – Camoranesi – Gattuso, Pirlo, Perrotta – Totti – Toni

Frankreich:
Barthez – Sagnol, Thuram, Gallas, Abidal – Vieira – Makelele – Ribéry, Zidane – Henry
Schiedsrichter: Elizondo (Argentinien)

WM Finale 2002: Deutschland – Brasilien 0:2

wm2002Überraschend selbstbewusst und mutig holte die deutsche Mannschaft in ihrem siebten WM-Finale seit 1954 das Optimum aus ihren Möglichkeiten heraus. Dietmar Hamann überzeugte mit gutem Stellungsspiel als Abräumer vor der Abwehr, an seiner Seite leisteten auch Oliver Neuville, Torsten Frings und Ballack-Vertreter Jens Jeremies ein enormes Laufpensum.

Schneider schlüpfte in die Ballack-Rolle als Regisseur und agierte dabei deutlich stärker als in den letzten Partien. Nach einer Flanke des Leverkuseners rettete Edmilson vor dem einschussbereiten Klose (10.) zur Ecke und machte damit die beste deutsche Möglichkeit in den ersten 45 Minuten zunichte. Die Südamerikaner taten eine Halbzeit lang nicht viel, doch was sie in der Offensive zeigten, war sehr durchdacht.

Obwohl sich die deutsche Mannschaft um Ordnung im Deckungsverbund bemühte, konnte sie nicht verhindern, dass Ronaldo gleich drei Mal gefährlich vor Kahn auftauchte. In der 19. Minute zielte der Superstar nach Doppelpass mit Ronaldinho knapp vorbei, danach bewies der zum besten Keeper des Turniers gewählte Bayern-Schlussmann sein Reaktionsvermögen (30./45.). Und als der 33-Jährige tatsächlich einmal keine Chance mehr hatte, stand ihm bei Klebersons 18 Meter-Schuss die Torlatte hilfreich zur Seite (45.). Davon unbeeindruckt startete die deutsche Elf bei stärker werdendem Regen furios in die zweite Spielhälfte. Jeremies (47.), dessen Kopfball von Edmilson vor Überschreiten der Torlinie abgeblockt wurde, und Neuville (49.) mit einem von Torhüter Marcos an den Pfosten gelenkten Freistoß aus 30 Metern verpassten die bis dahin besten Gelegenheiten.

Ein Ballverlust von Hamann leitete in der 67. Minute das Führungstor für die Brasilianer ein. Als Kahn den wuchtigen Schuss von Rivaldo nicht festhalten konnte, reagierte Ronaldo am schnellsten und staubte zum 1:0 ab. Unmittelbar vor dem Tor zog sich Kahn bei einem Zweikampf nach erster Diagnose einen Bänderriss im Ringfinger zu. „Das wird einige Wochen dauern. Aber es ist ja jetzt Urlaub. Deshalb ist es nicht so schlimm“, sagte der Münchner. Ein Einwurf von Kleberson, den Rivaldo mit einer Körpertäuschung für Ronaldo durchließ, führte zum 2:0. Mit seinem insgesamt zwölften WM-Tor schloss Ronaldo in der „ewigen Torschützenliste“ zu seinem berühmten Landsmann Pele auf.

Aufstellungen beider Teams WM Finale 2002:

Deutschland:
Oliver Kahn – Torsten Frings, Thomas Linke, Carsten Ramelow, Christoph Metzelder – Bernd Schneider, Jens Jeremies, Dietmar Hamann, Marco Bode – Oliver Neuville, Miroslav Klose

Brasilien:
Marcos – Lucio, Edmilson, Roque Junior – Cafu, Gilberto Silva, Kleberson, Ronaldinho, Roberto Carlos – Ronaldo, Rivaldo

Schiedsrichter:
Collina (Italien)

WM Finale 1998: Brasilien – Frankreich 0:3

wm1998Frankreich starte gut in die Partie und kombinierte gut. in der 27. Minute bekamen sie einen Eckball. Petit läuft an, Zidane steht an der Strafraumgrenze und sprintet los. Der Ball findet seinen Schädel der Ball setzt auf den Boden auf und geht in das Tor. 1:0 für Frankreich!

Durch ein Kopfballtor von Zinedine Zidane. Brasilien rappelte sich auf und machte jetzt das Spiel. Ein weiter Pass findet Ronaldo, der hat nur Augen für den Ball, nicht aber für den heranstürmenden Barthez. Frankreichs Nummer Eins faustet den Ball aus der Gefahrenzone und erwischt Ronaldo in vollem Lauf mit dem Unterleib an der Schulter. Das Publikum jubelt, Ronaldo bleibt liegen, Zico erstarrt. Nach wenigen Augenblicken kann Ronaldo weiterspielen. Der aufregende Zusammenprall scheint auf Brasilien wie ein lähmendes Gift zu wirken.

Ohne Ronaldo in Topform ist die Angriffsreihe gegen die Viererkette um Lizerazu, Leboeuf, Desailly und Thuram unterlegen. Und die eigene Verteidigung produziert krasse Fehler in Serie. Petit und erneut Guirvarch haben das zweite Tor auf dem Fuß, vergeben aber kläglich. Die reguläre Spielzeit der ersten Halbzeit ist bereits abgelaufen, da erhält Frankreich noch einen Eckball.

Diesmal tritt Djorkaeff die Ecke, von links kommt der Ball in den Strafraum geflogen. Wieder ist Zidane mit dem Kopf da und wieder schlägt der Ball im Tor ein. Durch die Beine von Roberto Carlos. Es steht 2:0 für den Gastgeber. Kurz nach dem Seitenwechsel kommt Ronaldo zu seiner einzigen nennenswerten Chance. Über Umwege gelangt der Ball nach einem Freistoß von Roberto Carlos zu ihm, geschickt lässt er seinen Gegenspieler aussteigen und zieht schräg vor dem Tor aus drei Metern Entfernung ab. Ein strammer Schuss, aber Barthez schafft es irgendwie, den Ball festzuhalten. Der Spielverlauf änderte sich auch nicht, als Frankreichs Abwehrhüne Marcel Desailly nach 68 Minuten mit Gelb-Rot vom Feld muss. 90 Minuten waren schon vorbei. Halblinks vor dem Tor kommt Denilson an den Ball, ein Schuss mit links – Latte. An der Seitenlinie bläht der gesperrte Blanc die Backen auf. Mit dem Gegenangriff macht Frankreich alles klar. Christophe Dugarry treibt den Ball durchs Mittelfeld, spielt zu Patrick Viera, der legt auf für Petit. Er zieht mit links ab und trifft ins lange Eck. Kurz danach ist das Spiel vorbei.

Aufstellungen beider Teams WM Finale 1998:

Brasilien:
Taffarel – Cafu, Aldair, Junior Baiano, Roberto Carlos – Sampalo, Dunga, Rivaldo, Leonardo – Ronaldo, Bebeto

Frankreich:
Barthez – Desailly, Leboeuf, Lizarazu, Thuram – Karembeu, Deschamps, Djorkaeff, Petit, Zidane – Guivarch

Schiedsrichter:
Belqola (Marokko)

WM-Finale 1994: Brasilien – Italien 3:2 n. E.

wm1994Das Finale von 1994 wird in der WM-Historie als „langweiligstes aller Zeiten“ beschrieben. Das Spiel blieb über 120 Minuten ohne große Tormöglichkeiten und war sehr von der Taktik der beiden Teams geprägt. Das erste Finale in der WM-Geschichte entschied sich somit erst im Elfmeterschießen. Mit fünf Toren hat Roberto Baggio Italien durch die K.-o.-Runden bis ins Endspiel gegen Brasilien geschossen. Doch nur das Bild seines Versagens im dortigen Elfmeterschießen bleibt vom Turnier 1994 in Erinnerung. Er war einer von drei Italinern, die vor 94.194 Zuschauern in der Rose Bowl von Los Angeles ihren Elfmeter nicht versenken konnten. Wie Baggio zielt auch Franco Baresi zu hoch. Daniele Massaro scheitert an Claudio Taffarel. Trotzdem war er der Sündenbock. Denn Baggios Elfmeter war der entscheidende. Sein Ball ging die über Querlatte und somit war Brasilien Weltmeister. Wie schon 1970 behalten die Brasilianer im Finale gegen die Squadra Azzurra die Oberhand.

Aufstellungen beider Teams WM Finale 1994:

Brasilien:
Taffarel – Jorginho, Aldair, Marcio Santos, Branco – Dunga, Mauro Silva, Mazinho, Zinho – Romário, Bebeto

Italien:
Pagliuca – Mussi, Baresi, Bennarivo, Maldini, Berti, – D. Baggio, Albertini, Donadoni, R. Baggio – Massaro

Schiedsrichter:
Puhl (Ungarn)

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