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Testspiel Deutschland – Polen: 0:0

Veröffentlicht: Dienstag, 13. Mai 2014 um 23:26 Uhr

Das DFB-Team ist mit einem 0:0-Unentschieden in die WM-Vorbereitungsphase gestartet. Für Bundestrainer Joachim Löw, der gegen Polen insgesamt zwölf Neulinge einsetzte, lieferte das über weite Strecken langweilige Spiel mit wenigen Höhepunkten keine Erkenntnisse. Doch viel war von der jungen, zusammengewürfelten „Rumpftruppe“ auch nicht zu erwarten. Immerhin ein „Frischling“ konnte gute Eigenwerbung betreiben.

Die deutsche Nationalmannschaft glich angesichts eines Durchschnittsalters der Startelf von 21,45 Jahren am Dienstagabend in Hamburg eher einer U21-Nationalmannschaft. Acht Spieler trugen dabei erstmals das DFB-Trikot, insgesamt kamen zwölf Spieler zu ihrem ersten A-Länderspieleinsatz. Lediglich Julian Draxler, der in seinem 11. Länderspiel erstmals die Kapitänsbinde trug, Torwart Ron-Robert Zieler und Abwehrspieler Matthias Ginter durften sich im Vorfeld Nationalspieler nennen.

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Deutschland besser, aber ohne Tore

Gegen Polen, die ebenfalls stark ausgedünnt waren und auf etliche Stammspieler wie das BVB-Trio Robert Lewandowski, Lukasz Pisczek oder Jakub Blaszczykowski verzichten mussten, erwischte die deutsche Elf einen durchaus guten Start und ging selbstbewusst, dominant und aggressiv zu Werke. Debütant Kevin Volland (3.) hatte früh die erste Möglichkeit, doch sein Schuss wurde abgeblockt. Kurz darauf setzte Draxler einen Schlenzer aus 18 Metern knapp neben das Tor. In der 18. Minuten tauchten die Polen, die die Qualifikation für die WM 2014 verpassten, erstmals gefährlich vor dem DFB-Gehäuse auf, doch Zieler hatte mit dem Kopfball von Marcin Robrak wenig Mühe. Danach sahen die Zuschauer in der nicht ausverkauften HSV-Arena eine etwas offenere Begegnung, wobei Deutschland aber nicht wirklich in Gefahr kam.

Video von der PK nach dem Spiel

In der 33. Minute hatte Antonio Rüdiger die größte Chance für das DFB-Team, die den Gegner früh störten und um ein schnelles Umschaltspiel bemüht waren. Eine Draxler-Ecke köpfte der Verteidiger auf den langen Pfosten, doch Slawomir Peszko köpfte das Leder gerade noch von der Linie. Vor der Halbzeit gab es keine besonderen Ereignisse mehr, so dass es torlos in die Kabine ging.

DFB-Team bemüht – Polen destruktiv

Löw wechselte in der Pause dreimal und brachte neben Marc-Andre ter Stegen (für Zieler), Benedikt Höwedes (für Rüdiger) auch noch Andre Hahn (für Leon Goretzka), dem er somit zu seiner Premiere im DFB-Team verhalft. Der Augsburger-Flügelflitzer war es auch, der kurz nach Wiederanpfiff in aussichtsreicher Position den Ball vertendelte. Deutschland hatte gegen sehr defensiv orientierte Polen weiter das Zepter in der Hand, doch das Schalker-Duo Draxler und Max Meyer, der der beste Spieler auf dem Platz war, zielten zu ungenau. Während sich die DFB-Offensive abmühte, wurde die deutsche Hintermannschaft um den souveränen Ginter kaum gefordert. Kurz vor Schluss (84.) hatte Hahn den Sieg auf dem Fuß, doch dessen Seitfallzieher aus dem Getümmel konnte Maciej Rybus für den geschlagenen Polen-Keeper Boruc retten.

Deutschland – Polen: Aufstellungen und Auswechslungen

Deutschland: Zieler – Rüdiger, Mustafi, Ginter, Sorg – Rudy, Kramer – Goretzka, M. Meyer, Draxler – Volland

Einwechslungen:
46. ter Stegen für Zieler
46. Höwedes für Rüdiger
46. Hahn für Goretzka
71. S. Jung für Volland
77. Arnold für M. Meyer
82. C. Günter für Sorg

Polen: Boruc – Olkowski, Cionek, Szukala, Wawrzyniak – Krychowiak, Klich – Peszko, Obraniak,
Rybus – Robak

Einwechslungen:
53. Milik für Robak
53. Zyro für Peszko
53. Linetty für Obraniak
77. Wilusz für Cionek
81. Wszolek für Klich

Tore: Fehlanzeige

Deutschland – Polen 0:0: Fazit

Viel war schon im Vorfeld nicht zu erwarten, da beide Teams komplett neu formiert und nicht eingespielt waren. Die „DFB-Junioren“ wollten zwar, konnten aber nicht. Die Polen dagegen haben destruktiven Sicherheitsfußball gespielt. Keiner der Neulinge auf beiden Seite wollte sich einen großen Fehler leisten. Herausgekommen ist somit das einzig logische Endergebnisse.

Welche DFB-Debütanten konnten überzeugen?

Löw setzte mit Volland, Meyer, Goretzka, Rudy, Kramer, Sorg, Mustafi, Rüdiger, Jung, Hahn, Günter und Arnold gleich ein dutzend Neulinge ein. Bester Mann war dabei Schalkes Max Meyer, der auf der „Zehn“ gute Spielideen hatte, des öfteren seine herausragende Ballbehandlung andeutete und Wackelkandidat Draxler im Kampf um ein WM-Ticket durchaus gefährlich werden kann.

In der Innenverteidigung lieferte Ginter ein besseres Spiel als seinem Pendant Mustafi und dürfte sich somit Vorteile im Kampf um das WM-Ticket verschafft haben. Ansonsten gab es keine Erkenntnisse für Löw.

Deutschland – Polen: Die Stimmen zum Spiel

Joachim Löw (Bundestrainer): „Mir hat es Spaß gemacht. Wir hatten wahnsinnig viele Neulinge im Team, die haben ihre Sache sehr gut gemacht. Wir waren gut organisiert und haben ordentlich nach vorne gespielt. Auch ohne Tore war das ein unterhaltsames Spiel. Pfiffe habe ich nach dem Spiel nicht gehört.“

Julian Draxler: „Wenn man mit 20 Jahren Kapitän in der Nationalmannschaft ist, sagt das schon einiges aus. Das war heute wirklich fast eine U 21. Wenn man nur einmal mit der Mannschaft trainiert hat, ist es schwierig die Sachen umzusetzen. Dafür haben wir es gut gemacht.“

Max Meyer: „Wir kannten uns alle nicht, haben erst einmal miteinander trainiert. Aber es hat großen Spaß gemacht und ich bin einfach froh, dass ich mein erstes Länderspiel absolvieren durfte. Ob ich jetzt dabei bleiben darf muss der Bundestrainer entscheiden. Urlaub habe ich für Juni und Juli noch nicht gebucht.“

Kevin Volland:
„Die Polen waren immer am Mann dran und haben es uns sehr schwer gemacht. Dafür haben wir es gut gelöst. Das Trikot behalte ich, das bekommt meine Mutter.“

Vier Spieler werden aus erweiterten WM-Kader gestrichen

Bevor es für das DFB-Team am 21. Mai zum Trainingslager nach Südtirol geht, wird der derzeit noch 30 Spieler umfassende WM-Kader um vier Spieler reduziert. Die Streichkandidaten dürften schon informiert sein. Fest steht, dass es für Shkodran Mustafi, Leon Goretzka und Andre Hanh sehr eng werden wird.

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