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Deutschland – Irland 1:1 – DFB-Fehlstart in EM-Qualifikation perfekt

Veröffentlicht: Mittwoch, 15. Oktober 2014 um 9:58 Uhr

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Nächster Rückschlag für den Weltmeister! Die deutsche Nationalmannschaft kam drei Tage nach der 0:2-Pleite in Polen am 3. Spieltag der EM-Qualifikation 2016 nicht über ein mageres 1:1 (0:0) gegen Irland hinaus. Toni Kroos brachte die DFB-Elf in Gelsenkirchen auf die Siegerstraße, doch in der 4. Minuten der Nachspielzeit kassierte Deutschland den bitteren Ausgleichstreffer durch John O’Shea. Damit ist der Fehlstart in die EM-Qualifikation perfekt.

Nach drei Spieltagen hat Deutschland nur vier Punkte auf dem Konto, so dass man getrost von einem Fehlstart in die Qualifikation zur EURO 2016 in Frankreich sprechen kann. Denn in der Gruppe D ist der große Favorit derzeit hinter Polen, Irland und Schottland nur Vierter. Kein Wunder, dass auch Bundestrainer Joachim Löw nach dem erneuten Rückschlag zurecht bedient war. „Enttäuscht sind wir alle. In den letzten paar Minuten waren wir naiv“, sagte er im Interview bei RTL. Auch Toni Kroos, Torschütze und bester Deutsche auf dem Platz, war sichtlich verärgert. „Es muss mehr passieren, dass ich geschockt bin. Es war aber völlig unnötig. Wir haben über weite Strecken gut gespielt. In den letzten fünf Minuten haben wir alles anders als zuvor gemacht. Das ist wirklich unverständlich“, so der 24-jährige Mittelfeldspieler.

Deutschland zu ideenlos gegen defensive Iren

Deutschland war vor knapp 51.000 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Veltins Arena auf Schalke gegen Irland die deutlich bessere und dominierende Mannschaft. Wie vom Bundestrainer vorhergesagt, rührten die ultradefensiven Boys in Green hinten Zement an und verteidigten mit Mann und Maus. Doch aus der drückenden Überlegenheit konnte Deutschland kein Kapital schlagen. Zwar entwickelte sich von Anfang an ein Spiel auf ein Tor, aber die DFB-Auswahl fand keine Lücke in den kompakten und sicher stehenden Abwehrriegel der Iren. Ähnlich wie im Spiel gegen Polen fehlte es im deutschen Spiel an Ideen und Kreativität und im Abschluss zeigte sich der Weltmeister zu ineffizient. Was sicher auch dem Fehlen vieler wichtiger Nationalspieler wie Andre Schürrle, Bastian Schweinsteiger, Marco Reus, Mesut Özil oder Sami Khedira geschuldet werden darf.

Durm trifft nur die Latte

Die Vorgabe von Joachim Löw, die irische Abwehr mit schnellem und variablem Kombinationsspiel auszuhebeln, wurde viel zu selten umgesetzt. Die beste Chance im ersten Durchgang hat noch Erik Durm, doch der Linksverteidiger scheiterte mit einem sehenswerten Rechtsschuss aus 30 Metern an die Latte. Mit Antonio Rüdiger war zudem der zweite Außenverteidiger einer der Aktivposten, der gerade bei Standards mit dem Kopf zur Stelle war. Letztendlich aber viel zu harmlos. Irland beschränkte sich hingegen auf die Defensive und machte keinerlei Anstalten, sich in der Offensive zu engagieren. Folgerichtig ging es torlos in die Kabine.

Deutschland – Irland: Kroos bringt DFB-Team in Front

toni_kroos_text Löw sah sich zu einer Umstellung gezwungen und brachte Lukas Podolski für den schwachen und statisch wirkenden Matthias Ginter, der für den krankheitsbedingt fehlenden Christoph Kramer in die Startelf rutschte. Podolski lebte sich gleich gut ein, scheiterte aber mit einem Schuss an Irlands Keeper David Frode. Als der ersatzgeschwächten deutschen Elf langsam aber sicher die Zeit davon zu laufen schien, erzielte Kroos (71.) den befreienden Führungstreffer. Der Real-Spieler wurde in zentraler Position rund 26 Meter vor dem Gehäuse nicht attackiert, so dass er sich den Ball zurechtlegen und mit einem präzisen Rechtsschuss abschließen konnte. Mit Hilfe des rechten Innenpfosten sprang der Ball über die Linie. Für Kroos war es der achte Treffer im Trikot der deutschen Nationalmannschaft, wobei er dreimal gegen Irland traf.

Deutschland – Irland: O’Shea schockt DFB-Team mit Last-Minute-Ausgleich

In der Folge verpasste es die deutsche Elf gegen nun offensiv spielende Iren den zweiten Treffer nachzulegen und somit den Sack zuzumachen. In den letzten fünf Minuten machte sich bei Adlerträgern unerklärlicherweise Nervosität breit, zudem schwanden die Kräfte. So kam es, wie es in solchen Situationen kommen musste: In der 94. Minute war John O’Shea einen Schritt schneller als Mats Hummels und bugsierte eine Hendrick-Hereingabe sechs Meter vor dem Tor mit dem rechten Außenrist ins rechte Eck. Manuel Neuer war chancenlos und nach dem späten Ausgleich (94.) wurde die Partie gar nicht mehr angepfiffen.

Deutschland – Irland: Aufstellung und Torschützen

Deutschland Aufstellung: Neuer – Rüdiger, J. Boateng, Hummels, Durm – Ginter, T. Kroos – Bellarabi, M. Götze, Draxler – T. Müller
Einwechslungen:
46. Podolski für Ginter
70. M. Kruse für Draxler
86. Rudy für Bellarabi

Irland Aufstellung: Forde – Meyler, O’Shea, M. Wilson, S. Ward – McGeady, Walters, Whelan, McClean – Quinn, Keane
Einwechslungen:
54. Hendrick für Whelan
63. Gibson für Keane
76. Hoolahan für Quinn

Deutschland Irland Torschützen:
1:0 T. Kroos (71., Rechtsschuss, Durm)
1:1 O’Shea (90. + 4, Rechtsschuss, Hendrick)

Deutschland – Irland: Fazit

Es war ein Spiel auf ein Tor, doch Deutschland fehlte es gegen ultradefenisve und kampfstarke Iren an Ideen. Der Treffer von Kroos schien die Entscheidung zu sein, doch in der Nachspielzeit setzen die Inselkicker gegen eine insgesamt schwache DFB-Elf den Lucky Punch.

Gruppe D: Deutschland nur Vierter

In der Gruppe D liegt Deutschland nach drei Spieltagen mit vier Punkten nur auf dem 4. Platz. Es führt Polen (7 Punkt), die im Heimspiel gegen Schottland nur 2:2 spielten, vor Irland (7). Auf Rang 3 liegt Schottland (4). Die Außenseiter Georgien (3) und Gibraltar (0) komplettieren die Tabelle, wobei Georgien das direkte Duell am Dienstagabend in Gibraltar mit 3:0 für sich entscheiden konnte.

Gruppe D: 4. Spieltag – Deutschland Gibraltar live

Der 4. Spieltag findet am 14. November statt. Deutschland empfängt dann in Nürnberg den Fußballzwerg Gibraltar, wobei es dann mit dem zweiten Sieg mit Sicherheit klappt. RTL überträgt Deutschland Gibraltar live, Anstoß ist um 20.45 Uhr. Polen steht dann in Georgien vor einem Pflichtsieg, während sich Schottland und Irland zum Battle of Britain treffen.

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